Obstsortenbestimmungsseminar in Schwarzenbach, 12.11.2023
Leute, die sich mit Obst beschäftigen, Apfelkundler, Pomologen, trafen sich in Schwarzenbach zu einem Weiterbildungsseminar.
Unser GPO Vorsitzender Friedrich Renner erklärte den Lehrlingen und den alten Hasen, mit jahrzehntelanger Apfelbestimmungserfahrung, die sortentypischen Merkmale, womit sich die Sorten voneinander unterscheiden lassen.
Dabei gibt es vieles zu Beachten: Einiges verrät schon das Alter des Baumes.
Ist der Apfel eine „Neue“ oder eine „Alte Sorte“.
Wie ist die Frucht einzuordnen in Bezug auf Pflückreife und Haltbarkeit?
Ist es ein Sommer-, Herbst- oder Winterapfel, was an der Druckfestigkeit der Frucht erkennbar sein kann?
Dann zur Form der Frucht: ist der Apfel groß, klein, kugelig, hochgebaut, schief, kantig, oder gar sternförmig?
Welche Farbe hat die Schale und wie fühlt sie sich an: rauh, trocken oder klebrig?
Welche Form hat die Kelchgrube, die Stielgrube. Wie sieht der Stiel aus, wie das Kernhaus?
Eigentlich logisch: Der Apfel muss madenfrei sein und der Stiel muss dranbleiben.
Diesmal war das Thema die Bestimmung von zum Verwechseln ähnlichen Apfelsorten (Verwechslersorten). Erschwert wird die Bestimmung dieses Jahr zusätzlich durch die Variabilität der Früchte, hervorgerufen durch die Sommertrockenheit. Aber auch Lagerbedingungen, Baumart (Streuobstbaum, kleinkroniger Baum, Plantage, Kronenform) uva. spielen eine Rolle.
Begonnen wurde mit Kardinal Bea, Prinz Albrecht von Preußen, Holsteiner Cox und Topaz. Erwähnt wurde auch die Ähnlichkeit des Sundan mit den vorliegenden Früchten.
Bild links: Ist das dreimal die gleiche Sorte oder etwa 2 verschiedene? Oder gar drei unterschiedliche Äpfel?
Wie wichtig es ist, immer mindestens 5 Früchte zur Bestimmung vorzulegen zeigte sich bei einer Sorte, die eigentlich eine tiefe Kelchröhre bis zum Kernhaus haben sollte. Von den 5 Früchten, hatten nur zwei dieses wichtige Merkmal, das fast alle ‚Calvill‘-Äpfel haben.
Ich habe mich bisher gewundert, warum bei Friedrich Renner, wenn er einen Apfel aufschneidet, praktisch immer das Kernhaus deutlich sichtbar ist, während das mir nur manchmal gelingt.
Die Lösung des Rätsels: Einfach dort den Apfel fast bis zur Hälfte durchschneiden, wo ein Kelchblatt sichtbar ist und anschließend aufbrechen.