Die Geschichte …

der „Gesellschaft für Pomologie und Obstsortenerhaltung Bayern (GPO)“
von Michael Altmann .

Im Herbst 1998 tagte der gesamtdeutsche Pomologenverein e.V. in Bayern. Die Versammlung fand im fränkischen Triesdorf statt.
Viele Pomologen und Obstliebhaber aus Bayern, so auch Georg Birner und ich aus der Oberpfalz fuhren nach Franken, um die Obstausstellung zu sehen, die die Versammlung begleitete. Organisator der Ausstellung war Friedrich Renner – Gärtnermeister und Pomologe an den Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf.
Diese im Herbst 1998 in der Reithalle Triesdorf aufgebauten Obstausstellung war von einer noch nicht gesehenen Dimension; einer Apfel- und Birnenvielfalt, die sich ein Obstliebhaber kaum vorzustellen vermochte.

Ich war so begeistert, daß ich in der anschließenden Pomologenversammlung vorschlug, für das Jubiläum meines Heimat- OGV in Pressath/Opf. eine Obstausstellung des Pomologenvereins in Pressath/Opf. zu veranstalten.

Und siehe….
28. – 31. Okt. 1999: Die 1. Pressather Obstwoche

Dies war die 1. Bayerische Landesobstausstellung mit Äpfeln und Birnen aus den sieben Regierungsbezirken Bayerns.
Dipl.Ing. Jan Hinterholzinger, Vizepräsident des tschechischen Kleingärtnerverbandes Domažlice stellte eine Ausstellung „Neue Obstsorten aus Tschechien“ vor.
Die Quittenexpertin Monika Schirmer aus Lappersdorf-Regensburg zeigte 60 Quittensorten unter dem Motto „Die Quitte, eine fast vergessene Obstart“.
Die Begeisterung war riesengroß.

Es folgten im jährlichen Turnus die Landesobstausstellungen:
2000 in Albstadt (Unterfranken), 2001 Rohrdorf (Oberbayern), 2002 Bad Windsheim (Mit- telfranken), 2003 Neumarkt (Oberpfalz).
2005 Forchheim (Mittelfranken), 2006 Bayreuth (Oberfranken), 2007 Fürth (Mittelfranken),

2004: Die „Gesellschaft für Pomologie und Obstsortenerhaltung Bayern (GPO)“
wird gegründet:

Friedrich Renner ( 3. Vorsitzender des Pomologenverein e.V.) berichtete von der Jahreshauptversammlung in Müncheberg, daß in einigen Bundesländern der Trend besteht, Untergruppierungen – vergleichbar mit Landesgruppen – unter dem Dach des Pomologenverein e.V. zu schaffen, mit dem Ziel der eigenen Selbständigkeit und Entscheidungsfreiheit. Ausserdem würde mehr Flexibilität erreicht werden.
Am 17.1.2004 trafen sich die Pomologen Friedrich Renner, Georg Birner, Günther und Marianne Holousch, Anton Auer, Josef Wittmann, Michael Altmann und Martin Schanderl in Pfreimd zu Gesprächen über eine Eigenständigkeit.
Bei Treffen am 25.1.2002 und 29.11.2003 in Neumarkt hatte man sich verständigt, eine eigenständige pomologische Organisation ins Leben zu rufen.
Pomologe Hermann Schreiweis aus Roigheim hatte Anfang 2003 eine schriftliche Anfrage an den Vorstand des Pomologenvereins gerichtet, mit dem Vorhaben, eine Untergruppierung mit Eigenverantwortlichkeit und Eigenverwaltung zu gründen. Leider gab es keine Antwort, weder abschlägig, noch kenenntnissnehmend.

Am 14. Febr. 2004 fand in Oberpfraundorf die Gründungsversammlung unseres Bayerischen Landesverbandes statt. Die etwa 35 teilnehmenden Pomologen und Obstliebhaber entschieden sich mehrheitlich für den Vereinsnamen:

„Gesellschaft für Pomologie und Obstsortenerhaltung Bayern (GPO)“

Der erste Vereinsleitung der GPO von links:
Friedrich Renner,
Michael Altmann, dahinter Georg Birner,
Marianne Holousch vorne, dahinter Martin Schanderl,
Adelgunde Keser,
Josef Wittmann,
Anton Auer



In den Vorstand wurden gewählt: 1. Vorsitzender: Friedrich Renner, 2. Vorsitzender: Georg Birner, Kassenverwalter: Josef Wittmann, Schriftführer: Michael Altmann,
Beiräte: Anton Auer und Martin Schanderl,
Kassenprüfer: Adelgunde Keser und Marianne Holousch.
Ausserdem wurde eine Zusammenarbeit mit dem Pomologenverein e.V. und dem Bayerischen
Landesverband für Gartenbau und Landespflege beabsichtigt.
Der im Jahre 2000 verstorbene Pomologe Max Keser wurde posthum ab 12.3.2005 zum Ehrenmitglied der GPO ernannt.

Die Kontakte der GPO gipfelten in weiteren, auch internationalen Pomologentreffen:
2008 Beratzhausen, Internationales Pomologentreffen (Organisation: Josef Wittmann ),
Jan Hinterholzinger „Neue Obstsorten aus Tschechien“ und
Eckhart Fritz (Sortenerhaltungszentrale Baden–Württemberg) „Der Oeschbergschnitt nicht nur eine Art der Kronengestaltung“.
2008 Schlachters-Sigmarszell (Bodensee) eine herrliche Obstausstellung:
Im Rahmen dieser Veranstaltung zeigte Hermann Schreiweis eine Birnenausstellung.
Ausserdem gab es von Hans-Thomas Bosch, der seit Jahren alte Obstbäume im Bodenseeraum kartiert, eine separate Ausstellung.
2010 Schloß – Theuern – Amberg (Oberpfalz):
Ausrichter: Wittmann, Auer, Birner, Schanderl und Jan Hinterholzinger präsentiert „Neue Obstsorten aus Tschechien“.
2014 feierte die GPO am 15. und 16. November ihr 10-jähriges Bestehen in Oberpfraundorf mit einer Jubiläumsausstellung mit über 300 Apfel- und Birnensorten. Ausserdem gab es ein Sortiment Walnüsse zu sehen.

EUROPOM München im Jahr 2005:
Besonders beachtenwert ist die Europäische Obstausstellung der GPO in Zusammenarbeit mit dem Bay. Landesverband für Gartenbau und Landespflege.
Dies war eine der größten europäischen Obstausstellungen (780 Obstsorten in mehr als 1000 Körbchen) mit Obst aus 13 europäischen Ländern von Finnland und Norwegen im Norden bis Italien im Süden, von England im Westen bis nach Polen und Rußland im Osten.
Die Ausstellungsfrüchte wurden fotografiert und dokumentiert. Unter Federführung von Friedrich Renner entstand ein Sortenkompendium: das Buch „Apfel- und Birnensorten Europas“. In diesem Buch aufgeführt sind 500 Apfel- und Birnensorten aus 13 europäischen Ländern.

Nicht zu vergessen: Mitglieder der GPO widmen sich seit Gründung regelmässig der Unterstützung von Obstausstellungen, Obstsortenbestimmungen und dem Erhalt von Obstsorten in Gartenanlagen, Reisergärten und Streuobstbeständen. Darüber hinaus findet ein intensiver fachlicher Austausch auch in Form von Veredelungskursen und Besichtigungen statt.