Am 14. Februar 2004 war der Verein Gesellschaft für Pomologie und Obstsortenerhaltung Bayern (GPO) gegründet worden. Das 20-jährige Gründungsjubiläum wurde natürlich in einer Zeit gefeiert, in der Obst für eine Ausstellung verfügbar war.
Am Wochenende 19. und 20.10.2024 fand im Rahmen einer großen Obstsortenausstellung die Jubiläumsfeier statt. Begehen durfte die GPO diesen großen Jubiläumstag im Oberpfälzer Freilandmuseum Neusath bei Nabburg. Das Oberpfälzer Freilandmuseum war für diese Ausrichtung bestens geeignet, da Gründungsmitglied und langjähriger Schriftführer des Vereins, Michael Altmann, schon über 20 Jahre zum Kirchweihsonntag eine große Apfel- und Birnenschau mit Obstsortenbestimmung den Besuchern des Museums anbot. Dies gab eine gute Möglichkeit die GPO mit ihren Pomologen einem grösseren Publikum bekannt zu machen. Die Ausstellung zeigt sich in einer Fränkischen und einer Oberpfälzer Apfelschau.
So wie sich die Mentalität der Bewohner Frankens von der der Menschen in der Oberpfalz unterscheidet, so kann man bei den Äpfeln Frankens und den Äpfeln der Oberpfalz auch einige Unterschiede feststellen. Auf den Tischen verteilt wurden etwa 180 Körbchen mit Apfel und Birnenmustern aus Mittelfranken (von Fritz Renner) und der Oberpfalz (von Michael Altmann), wobei einige Sorten aus beiden Herkünften doppel zu sehen waren. Interessant waren insbesondere die Unterschiede der selben Sorten.
Der Samstag begann mit Festreden pünktlich um 10 Uhr. Unser 1. Vorsitzender war leider wegen einem Terminkonflikt (Sortenbestimmung in Neumarkt) am Vormittag verhindert. Daher wurde die Festrede von der 2. Vorsitzenden Katharina Hage gehalten. Es sprachen ausserdem Frau Christine Gleißner von der LWG in Veitshöchheim, unserer Ansprechpartnerin für das Projekt „Sortenerhaltung Streuobst Bayern“ und Herr Edouard Eckl in der Funktion als Stellvertreter des Vorsitzenden des Bezirksverbands Gartenbau und Landespflege Oberpfalz. Der ehemalige Schriftführer der GPO, Herr Michael Altmann und der am Nachmittag hinzugekommene 1. Vorsitzende der GPO, Herr Friedrich Renner, bestimmten von Besuchern mitgebrachtes Obst.
Links: Michael Altmann
Rechts: Friedrich Renner
beim Bestimmen von Apfelsorten
Michael Altmann erzählte zum Schluß der Festreden eine in oberpfälzer Mundartreimen gehaltene Begebenheit, die sich ganz in der Nähe des Freilandmuseums vor mehr als 150 Jahren zugetragen hatte.
Die Geschichte vom uralten Sargmüller, der während des Trauerzuges aus dem Scheintodschlaf wieder zum Leben erwachte. Ein gewaltiger Schrecken für die begleitende Trauergemeinde.
Sprachlich kann der Unterschied zwischen den Franken und den Oberpfälzern schon nicht unerheblich sein. Ein großer Teil der Zuhörer konnte Michael Altmanns Dialekt auch verstehen.
Am folgenden Kirchweih-Sonntag waren viel mehr Besucher anwesend. Auch an diesem Tag konnten Besucher Obst bestimmen lassen; der Strom der Sorten-Interessenten war über mehr als sechs Stunden nicht abgerissen! Ausserdem konnten sich Obstbaumliebhaber über Obstanbau und Pflege von Mitgliedern der GPO beraten lassen.